WETTBEWERB FÜR POPULARMUSIK IN SACHSEN 2024

26 Preisträger:innen wurden bei der Preisverleihung am 06. Juni 2024 im Fernsehstudio der Hochschule Mittweida ausgezeichnet.

Mit dem Preis gibt KREATIVES SACHSEN der Musikwirtschaft in Sachsen Rückenwind, unterstützt aufstrebende Künstler:innen auf dem Weg zu einer professionellen Laufbahn und prämiert innovative Konzepte für eine starke Popularmusik und Popkultur in Sachsen. Unterstützt werden mit einem Sonderpreis auch Clubs- und Livemusikspielstätten, die durch eine außergewöhnliche Programmgestaltung und innovative Konzepte einen Beitrag zur Vielfalt der hiesigen Wirtschafts- und Kulturlandschaft leisten.

Die Preisgelder des Wettbewerbs für Popularmusik in Sachsen 2024 in Höhe von insgesamt 70.000 Euro werden vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr bereitgestellt.

KATEGORIEN

Beste "Midcomer"

Prämiert werden Vorhaben, die zur weiteren Professionalisierung und wirtschaftlichen Etablierung in der Musikbranche beitragen. In der Bewerbung müssen bereits erreichte Meilensteine, Erfolge und Vorarbeiten deutlich gemacht werden.

Interdisziplinäre Kooperationen

Prämiert werden Kooperationen von Musikschaffenden mit mindestens einer:m Kooperationspartner:in aus einer anderen Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Das Projekte darf noch nicht abgeschlossen sein.

Internationale Kooperationen

Prämiert werden Vorhaben zur internationalen Markterschließung für sächsische Musikschaffende. Z.B. Konzepte für Gemeinschafts-auftritte auf internationalen Festivals, Reisen zu Messen im Ausland oder Kooperationen mit ausländischen Musikschaffenden.

Ideen für die Popularmusik in Sachsen

Prämiert werden Ideen, die der Förderung von Popularmusik in Sachsen dienen. Die Aktionen sollen in Sachsen stattfinden, die Bekanntheit Sachsens und das Interesse als musik-kreatives Bundesland steigern und einen überregionalen Effekt erzielen.

Sonderpreis Nachtökonomie

Prämiert werden Vorhaben von Clubs und Livemusikspielstätten zur außergewöhnlichen Programmgestaltung, der Erweiterung des Publikums, der Förderung von Nachwuchs-künstler:innen oder Konzepte mit wirtschaftlichem Vorbildcharakter.

KATEGORIEN

Beste "Midcomer"

Prämiert werden Vorhaben, die zur weiteren Professionalisierung und wirtschaftlichen Etablierung in der Musikbranche beitragen. In der Bewerbung müssen bereits erreichte Meilensteine, Erfolge und Vorarbeiten deutlich gemacht werden.

Interdisziplinäre Kooperationen

Prämiert werden noch nicht veröffentlichte musikalische Album-Produktionen, die mindestens vier Bestandteile der musikwirtschaftlichen Wertschöpfungskette vereinen (z.B. Musiker:in, Label, Tonstudio, Artwork, Fotograf:in). Für die Bewerbung ist ein Zeitplan und eine Aufstellung zu erwartender Kosten und Einnahmen nötig.

Internationale Kooperationen

Prämiert werden geplante Umsetzungen cross-medialer Vermarktungsformate. Z.B. audio-visuelle Formate, Social Media Auftritte, innovative Kampagnen oder die Zusammenarbeit mit neuen Partner:innen außerhalb des Musikgeschäfts. Für die Bewerbung ist ein Zeitplan und eine Aufstellung zu erwartender Kosten und Einnahmen nötig.

Ideen für die Popularmusik in Sachsen

Prämiert werden Vorhaben, die eine internationale Markterschließung für sächsische Musikschaffende ermöglichen. Z.B. Konzepte für Gemeinschaftsauftritte auf internationalen Musikfestivals, Reisen zu Messen im Ausland oder Kooperationen mit ausländischen Musikschaffenden.

Sonderpreis Nachtökonomie

Prämiert werden Vorhaben von Clubs und Livemusikspielstätten zur außergewöhnlichen Programmgestaltung, der Erweiterung des Publikums, der Förderung von Nachwuchs-künstler:innen oder Konzepte mit wirtschaftlichem Vorbildcharakter.

PREISVERLEIHUNG

Die Preisverleihung fand am 06. Juni 2024 um 16.00 Uhr in der Hochschule Mittweida statt und kann via YouTube nachträglich angesehen werden:

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PREISTRÄGER:INNEN 2024

Sonderpreis Nachtökonomie

Vor mehr als 20 Jahren schlossen sich in Pirna die unterschiedlichsten Kunst- und Kulturinteressierte zusammen und gründeten das Uniwerk. Die Intention, kreative Gedanken zu teilen und umzusetzen, wurde über die Jahre zum Programm. Von Anfang an stand die Förderung junger und alternativer Künstler:innen im Mittelpunkt des Engagements. In einer Zeit, in der subkulturelle Angebote oft an den Rand gedrängt werden, bietet das Uniwerk eine Bühne und legt dabei Wert auf eine faire Honorierung der Darbietenden. Dies alles geht nicht ohne das uneigennützige und ehrenamtliche Engagement der Mitglieder. Eine längerfristig gesicherte Veranstaltungsreihe bildet somit das Fundament für eine weiterhin so motivierte und aktive Tätigkeit.

Der Studierendenclub Maus ist ein ehrenamtlich selbstverwalteter Club und existiert seit knapp 50 Jahren. Das engagierte junge Team setzt sich dafür ein, verschiedene Veranstaltungen in Görlitz zu realisieren, sei es Themenabende, Konzerte oder eben sogar ein kleines Festival! Mit dem Vogtshoffest sollen zahlreiche Menschen von jung bis alt und unabhängig von ihrem Einkommen durch Musik unbeschwert zusammenkommen. Dazu soll vor allem auch regionalen Bands eine Auftrittsmöglichkeit geboten werden.

Die Idee ist nicht besonders – besonders ist, dass dies alles noch keine Selbstverständlichkeit ist.” hieß es in der Bewerbung der Groovestation in Dresden, die für ihr Vorhaben in enger Kooperation mit dem TanzNetzDresdenn ebenfalls mit dem Sonderpreis Nachtökonomie ausgezeichnet wird. Ziel des 1994 eröffneten Clubs ist es, mit “femme avant!” nachhaltig Sichtbarkeit und ein Bewusstsein für die konsequente und gleichberechtigte Besetzung von Frauen und weiblich gelesener Personen in allen Arbeitsfeldern kultureller Veranstaltungen zu schaffen, sei es auf oder hinter der Bühne, am Mischpult oder Tresen, am Einlass oder im künstlerischen Booking. Letztendlich lässt sich so auch der Boden für den potentiellen Nachwuchs und weitere Fachkräfte ebnen. Empowerment durch eine zeitgenössische Clubkultur.

Mit 17 Tonnen Technikgeschichte schaffte es das 2017 gestartete Objekt Klein A, die Jury zu überzeugen. Ein ausrangierter Straßenbahnwagen der Linie 5 soll zukünftig Hort für koproduktive Veranstaltungen sein. Vor allem Kollektive und junge Akteur:innen sollen hier einen Raum zur künstlerischen Entfaltung erhalten und auf ihrem Weg der Professionalisierung unterstützt werden. In der aktuellen wirtschaftlich-herausfordernden Situation von Clubs und Musik-Spielstätten ist diese Flucht nach vorn ein prämierungswürdiges Unterfangen.

Das Heartbreak im Dresdner Hechtviertel ist seit vielen Jahren ein fester Anlaufpunkt für die Szene. Mit Herzblut und sozialem Engagement finden hier regelmäßig Konzerte bei bewusst freiem Eintritt statt. Dazu spielen vor allem Bands, die sich stilistisch fernab des Mainstreams bewegen. Das Team hinter dem Heartbreak setzt dabei ganz selbstverständlich auf Diversität und Gleichberechtigung. Mit dem Preisgeld werden die Macher:innen und Bands  auch zukünftig bei ihren Liveaktivitäten unterstützt.

Die Veranstaltungsreihe Rude verbindet verschiedene Genres der elektronischen Musik mit Hip-Hop Live-Acts und schafft so einen einzigartigen und energiegeladenen Mix, der neue Verbindungen und Möglichkeiten ermöglicht und Menschen aus verschiedenen Szenen zusammenbringt. Gleichzeitig steht Rude für die Förderung lokaler Talente und Newcomer, die hier die Chance erhalten, sich einem breiten Publikum zu präsentieren. Organisiert vom Leipziger Club Institut fuer Zukunft soll sich die Veranstaltung auch in wechselnden Städten in Sachsen etablieren. So findet in diesem Jahr Rude auch im Atomino Chemnitz statt.

30 Minute Gigs – 5 Bands à 30 Minuten” – lautet das Konzept des Tanzcafé Ilses Erika in Leipzig. An einem Abend treten fünf verschiedene Acts auf, jeder mit einem kompakten 30-Minuten-Set. So bekommt das Publikum einen abwechslungsreichen Einblick in die vielfältige Musikszene der Region. Zudem stellt eine Moderation die Bands ausführlich dem Publikum vor. Damit trägt die Veranstaltungsreihe nicht nur zur Sichtbarkeit und Förderung von Newcomer:innen bei, sondern schafft auch ein Netzwerk unter den Musiker:innen. Genreübergreifender Austausch und gegenseitige Inspiration sind hier keine leeren Worte, sondern gelebte Realität. Und das in einem Club, der seine Türen vor nunmehr 26 Jahren öffnete.

Mit seinem generationenübergreifenden Stammpublikum und den einzigartigen Wohnzimmerkonzerten hat sich das Noch Besser Leben in Leipzig zu einem unverzichtbaren Bestandteil der dortigen Musikszene entwickelt. Mit dem eingereichten Vorhaben erhalten regionale Nachwuchsbands die Möglichkeit, ihre Livekonzerte professionell aufnehmen zu lassen und auf Kassette zu veröffentlichen. Die Rechte an den Aufnahmen liegen dabei stets bei den Bands. Gleichzeitig wird so die kulturelle Marke “live im NBL” und der Sound des Raums mit in die Öffentlichkeit transportiert, wovon der Club als Institution profitiert. Eine symbiotische Idee, die den Acts ein gutes Demo und Vermarktungstool gleichermaßen bietet. So zeigt das NBL, wie man Leidenschaft für Musik mit sozialem Engagement und unternehmerischem Geist verbinden kann.

Interdisziplinäre Kooperationen

Im Vorhaben der Leipziger Jazztage stehen die Personen jenseits der Bühne im Fokus: In einer multimedialen Schreibwerkstatt sollen Nachwuchsjournalist:innen für den Musikjournalismus begeistert werden. In Begleitung echter Medienprofis und langjährigen Journalist:innen und Autor:innen regionaler und überregionaler Medien werden wertvolle Tipps zum Rezensionen schreiben, zur Interviewführung und Videodokumentation für Hörfunk und Social Media vermittelt.  Dazu begleiten sie als Kritiker:innen einige Konzerte im Rahmen der Jazztage. Diese Rezensionen werden im Anschluss sogar veröffentlicht. Die Stärkung des Musikjournalismus hat die Jury sofort überzeugt, nicht selten ist dieser ein Gate-Keeper für aufstrebende Musiker:innen.

Ein Song, ein Kunstwerk. Das ist das im November erscheinende Album “Out of the Blue” der Band Olicía. Die Werke entstanden gemeinsam mit diversen Künstler:innen in gegenseitiger Kollaboration. Die bislang nur digital zugänglichen Kunstwerke und Songs sollen in einem nächsten Schritt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dafür plant Olicía ein Ausstellungs- und Konzertformat in Off-Spaces und Galerien. Grafiken, Kunsthandwerke, Malereien, Fotografien sowie Videoinstallationen treten so in den direkten Austausch mit der Live-Musik. Im Ausstellungsraum wird greifbar, auf welche Weise die Band mit den unterschiedlichsten Kunstformen kollaboriert und visuell erfahrbare Werke in Musik übersetzt hat – und umgekehrt.

Verve ist die dritte Single des aktuellen Albums “Durch die Nacht” der Leipziger Musikerin Maria Schüritz. In dem eher punkigem Song geht es um einen jungen queeren Tänzer und die Konflikte mit seiner Familie. Mit ebenso jungen zeitgenössischen Tänzer:innen der TanzArt Kirschau und der Theaterakademie Sachsen in Delitzsch soll ein Musikvideo dazu produziert werden, das diese Geschichte aufgreift und die Buntheit und Vielfalt lebt und hervorhebt. Die Jury überzeugte in diesem Projekt speziell die Einbindung verschiedenster Akteur:innen, die über ein reines Musikprojekt hinausgeht und die gelebte Vielfalt sich auch in der Produktion und im Cast widerspiegelt.

Das Duo The Shna, bestehend aus Alma Weber und Lina Walde aus Dresden, schafft mit dem interdisziplinären Projekt “A Petticoat” eine Kollaboration aus Musik, Zeichentrickanimation und Lyrik, frei nach der amerikanischen Schriftstellerin und Ikone Gertrude Stein. Mit diesen Elementen soll in einer audiovisuellen Performance sogar live und ad hoc interagiert werden. Dazu soll die Kombination aus waviger Popmusik und der langjährigen Tradition des Zeichentricks eine Brücke zwischen den Generationen schlagen.

“Ein Aufeinandertreffen zweier musikalischer Welten, die sich selten begegnen, vor allem nicht in Sachsen und nicht für einen Dokumentarfilm und schon gar nicht zu diesem Thema.” heißt es in der Bewerbung der Filmemacherin Alina Cyranek. Für ihren Film FASSADEN, der diesen Herbst veröffentlicht werden soll, konnte sie die Komponistin Freya Arde und die  Sängerin und Texterin Nina Kummer der Chemnitzer Band BLOND gewinnen, die gemeinsam mit ihr den Titelsong zum Film erarbeiten. Thematisch handelt er von häuslicher Gewalt, soll künstlerisch und teils mit Tanzsequenzen auf den Missstand aufmerksam machen und vermitteln. Für dieses sehr wichtige Thema konnte Alina Cyranek sogar die oscarnominierte Schauspielerin Sandra Hüller gewinnen, die dem Film ihre Erzählstimme leiht.

Eine vierköpfige Band spielt für das Projekt geschriebene Songs, in denen es um Sachsen, Demokratie, Tradition und Zukunft geht. Zu jeder in unterschiedlichen Regionen stattfindenden Veranstaltung sind lokale Akteur:innen kooperativ mit eingebunden und bringen so ihre jeweilige Perspektive mit ein. Im anschließenden Publikumsgespräch werden Fragestellungen, wie „Was wäre Ihre erste Amtshandlung, wenn Sie morgen Bürgermeister wären? Wie stellen Sie sich die Zukunft in Sachsen vor?” gemeinsam diskutiert. “Es braucht nicht viel Geld und Bekanntheit, um etwas Substanzielles zur Gesellschaft beizutragen, sondern Mut, Kommunikation, Offenheit und Menschen, die Lust haben, miteinander etwas zu bewegen.”  schreibt das Projekt Zukunftsmusik Sachsen dazu. 

Internationale Kooperationen

Jeweils drei sächsische und drei tschechische Acts sollen auf dem KONSUMGUT[OST] sowie im Rahmen einer Veranstaltung vom NERUDNY FEST Prag spielen. Letzteres wurde vor über zehn Jahren von Studierenden in Prag initiiert und organisiert als kulturell gemeinnützige Organisation vier größere Musikfestivals unterschiedlichster Ausrichtung in Prag. Mit der gemeinsamen Kooperation soll vor allem der Austausch zwischen Sachsen und der Tschechischen Republik aktiv gefördert werden. Für die jeweilige und nachbarschaftliche Bereitstellung der Bühnen und somit der Schaffung weiterer Auftrittsmöglichkeiten für Bands und Musiker:innen im In- und Ausland vergibt die Jury den Preis ans KONSUMGUT[OST].

Zusammen mit seinem in Leipzig ansässigen Label Altin Village & Mine will der ebenfalls in Leipzig lebende Musiker und Sounddesigner Modus Pitch international durchstarten. Dafür soll ein Remix-Album seines Debüts “Polyism” mit elaborierter Beteiligung fertiggestellt werden. Für die Track-Interpretationen von Re:Polyism konnten so international bekannte Acts wie Modeselektor und Mouse on Mars sowie internationale Künstler:innen u.a. aus den USA und Kanada gewonnen werden. Besonders dabei ist, dass jeder Track nur einmalig bearbeitet werden soll, um so eine eigenständige neue Interpretation entstehen zu lassen.

Musik, Tanz und bildende Kunst – all das vereint das Vorhaben des Quartetts Qubur aus Leipzig. Grundlage der internationalen sowie interdisziplinären Kooperation bilden die Gemälde der 1913 in Leipzig geborenen deutsch-mexikanischen Malerin Olga Costa, die neben Frida Kahlo zu den wichtigsten Protagonistinnen der dortigen Moderne zählt. Zusammen mit der in Mexiko ansässigen Tänzerin Ilse Torres soll neue Musik von Qubur und eine gemeinsame Performance bestehend aus diesen drei Elementen entstehen. Die Show soll dann in Leipzig und Mexiko aufgeführt werden. Damit ist sowohl die Umsetzung als auch der Inhalt des Vorhabens international kooperativ und hat die Jury überzeugt.

Während eines international angelegten Online-Songwriting-Kurses mitten in der Pandemie 2020 lernten sich die Leipzigerin JANDA und die Sängerin und Pianistin Imola Vida-Veres aus Sopron Ungarn kennen. Seitdem kreuzten sich ihre Wege vor allem digital, aber dennoch kreativ. Nun wollen beide ihre tiefe musikalische Verbundenheit weiter fördern und planen gemeinsame Konzerte in Budapest, Wien und Bratislava. Die Jury überzeugte vor allem der lang anhaltende gegenseitige Support beider Musikerinnen über die Ländergrenzen hinweg, der unermüdliche Selbstvermarktungs-Enthusiasmus JANDAs und ihre Karrierechance in diesen drei so wichtigen Musikstädten (Ost)Europas.

Beste Midcomer

Vor fünf Jahren und damit kurz vor der Pandemie gegründet, sind sie jetzt kaum noch aus der deutschen Indie-Musikszene wegzudenken: Power Plush aus Chemnitz. Vielleicht ist es vor allem diese besondere Zeit gewesen, in der die Band laufen lernte. Haben sie sich doch -wie so viele- immer wieder schnell an Situationen anpassen müssen und stets einen entsprechenden Umgang dafür gefunden. Die ersten Erfolge kamen jedenfalls recht prompt: Sie spielten Supportshows für Tocotronic und die Beatsteaks, ergatterten Slots beim Reeperbahnfestival, dem Eurosonic und beim Indie-Gipfel Immergut Festival. Um weiter am Ball bleiben zu können, stehen als nächstes Videoaufnahmen, die Produktion und Veröffentlichung ihres zweiten Albums an.

Konrad Kuechenmeister aus Dresden schaffte es bereits zu beachtlichen Erfolgen in den letzten Jahren: er spielte als Support für Manu Chao in Brasilien, trat zur Expo in Shanghai auf und war -ja, das gibt es- der Loop-Trainer von Helene Fischer. Live-Shows und die Interaktion mit dem Publikum waren bis zur Corona-Pandemie essentiell für den Loop-Artist. Mit Corona brach diese Welt weg – und bewegten den Musiker zu einem künstlerischen Neustart. Er entwickelte einen eigenen Looper, das „Loopikon“, mit dem er arrangierte Songs ausgefeilter und mit genügend Improvisation performen kann. Zum ersten Mal sollen sich die Songs auf seinem neuen, im Herbst erscheinenden Album nur wenig vom Live-Erlebnis unterscheiden.

Knapp 100.000 Hörer:innen monatlich hat MARIA DIE RUHE aus Leipzig derzeit auf Spotify. Ihr Song „Designer Love“ wurde dort zu einem der 50 besten Tracks in Electronic & Techno 2022 gewählt. Sie ist weltweit live unterwegs. Seit 2020 veröffentlicht sie zudem auf ihrem eigenen Label Reduced To The Root. Dazu unterstützt sie mit ihrem Engagement die Schaffung gerechterer Strukturen und die Steigerung der Sichtbarkeit von Flinta*-Personen im Bereich der Kultur und Subkultur. Trotz alledem traf sie die Pandemie sehr hart. In ihrer Bewerbung legte sie der Jury schonungslos offen, welchen tiefen und nachhaltigen Einschnitt sie dadurch in ihrer Karriere erlitt.

Searching for Home ist eine Band, bestehend aus elf jungen Musiker:innen mit Sitz in Dresden und Leipzig, die ihren Ursprung 2016 im Erzgebirge hatte. Mit weit über 100 Konzerten im In- und Ausland, internationalen Auszeichnungen, wie dem Sparda Jazz Award und Jazzfruit Award 2023 haben sie einiges in ihrem musikalischen Bereich bereits vorgelegt. Bislang lag der Fokus ihrer Vermarktung vor allem auf den Live-Shows, die nicht zuletzt durch die Pandemie vollends in Mitleidenschaft gezogen wurden. Um sich nun auch auf renommierten Playlists und im Radio zu etablieren, soll ein neuer Release folgen, der ein Hybrid aus Heim- und Studioproduktion sein wird.

Mit weit über 70 Shows und lukrativen Supportslots bei Turbostaat, Hi!Spencer und Das Lumpenpack konnte das selbst ernannte deutschsprachige Krach-Pop-Duo ELL die Jury als Beste Midcomer überzeugen. Erst vor kurzem dem Charme und Reiz der zukünftigen Kulturhauptstadt Chemnitz erlegen, bringen die Beiden, lediglich bestehend aus Gesang/Bass und Schlagzeug, dabei aber umso kraftvoller, nun von Sachsen aus ihre Karriere voran. Nach zwei EPs, diversen Presseberichten, u.a. im Visions Magazin, steht im Herbst die Veröffentlichung des ersten Albums an, dazu folgt eine weitere Tour mit über 16 Konzerten, dieses Mal mit Headliner-Fokus.

Ideen für die Popularmusik in Sachsen

Bei unserem ersten Platz geht es um Identität – denn “Identität ist Realität!”  – Unter diesem Motto schafft das Queer Music Festival ein Fest der Vielfalt und geht in seinem mehrtägigen Festivalprogramm weiter über Konzerte und Clubabende hinaus. Lesungen, Filmaufführungen, Kunstausstellungen, Tanzkurse und Drag Shows bieten ein vielfältiges Spektrum an kulturellen Erlebnissen, die die queere Lebenswelt in all ihren Farben leuchten lässt. Dabei wird ebenso queeren Musiker:innen eine Bühne geboten und ihnen ermöglicht, ihre künstlerische Vision zu teilen, um gehört und gesehen zu werden. Das Festival trägt so zu einer toleranten und weltoffenen Gesellschaft bei und gilt jetzt schon als ein Leuchtturm für Empowerment, das sich auch über die Grenzen Sachsens hinaus bereits rumgesprochen hat.

In urbanen Zentren sind verfügbare Proberäume dieser Tage rar geworden, dabei sind sie doch die Labore der Musik, in denen Bands geboren und Talente geschliffen werden. Die Dresdner Initiatoren der Proberaum Sessions rücken diese Orte ins Rampenlicht und machen deren Bedeutung für die kreative Vielfalt sichtbar. In professionellen Live-Videomitschnitten und Interviews präsentieren sie damit Bands und Musiker:innen aus Sachsen. Veröffentlicht werden die Videos kostenfrei auf Youtube. So wird eine Plattform geschaffen, auf der sich die Acts weltweit präsentieren und von zukünftigen Fans sowie den Protagonist:innen der Musikwirtschaft selbst entdeckt werden können.

Das Format, eine Radiosendung live vor Publikum zu produzieren, ist wahrlich nicht neu – in Sachsen aber nicht wirklich verbreitet. Noch nicht! In einer zweistündigen Live-Show kommt das Musikradio Miserable Monday auf die Bühne vor Publikum. WinWin: Das Ganze findet in einem ebenfalls von Musik- und Kreativschaffenden geführten Fotostudio statt. Die Sendung fungiert damit als Event, bei dem das Publikum sächsische Acts in einem intimen Rahmen live erleben und näher kennenlernen kann. In der Talkshow werden zusätzlich Songs gespielt, die extra dafür neu arrangiert wurden und sonst nirgendwo zu hören sind. Drei Shows sind für dieses Jahr geplant und werden darüber hinaus in diversen Radios sowie im Netz gestreamt. Eine mediale Plattform zur Förderung und Sichtbarmachung sächsischer Musiker:innen!

JURY

Alex Pagel

ALEX PAGEL
KREATIVES SACHSEN

Almuth Wagner Foto: Robby Klee

ALMUTH WAGNER
Live Initiative Sachsen e.V.

POP_2024_Jury_Carmen-Maria-Thiel

CARMEN M. THIEL
mentoringArts HMT Leipzig

POP_2024_Jury_Dominique-Ehlert

DOMINIQUE EHLERT
Jazzverband Sachsen e.V.

Juliane Horn SMWA

JULIANE HORN
SMWA

POP_2024_Jury_Kai-Lehmann

KAI LEHMANN
Cabin Artists

POP_2024_Jury_Kerstin-Mayer

KERSTIN MAYER
Bundesverband Popularmusik e.V.

POP_2024_Jury_Martin_Vejmelka

MARTIN VEJMELKA
Landstreicher Kulturproduktionen GmbH

POP_2024_Jury_Nastassja_v_d_Weiden

NASTASSJA VON DER WEIDEN
frohfroh Magazin

POP_2024_Jury_vera-jakubeit

VERA JAKUBEIT
Freiberufliche Radiopromoterin

POP_2024_Jury_Yannic-Schemion

YANNIC SCHEMION
VUT-Ost

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PREISTRÄGER:INNEN 2021