Am 20. und 21. Mai 2025 fand in Leipzig die Stadtentwicklungskonferenz StadtVisionen – Freiräume für Kreativität statt. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Rolle die Kultur- und Kreativwirtschaft als treibende Kraft in der Stadtentwicklung einnimmt. Veranstaltet wurde die Konferenz von der Stadt Leipzig in Kooperation mit KREATIVES SACHSEN, mit dem Ziel, neue Ideen zu fördern, nachhaltige Projekte zu verankern und kreative Potenziale im urbanen Raum sichtbar zu machen.
Impulse, Praxisbeispiele und Realitätscheck
Zum Auftakt der Konferenz gab Prof. Dr. Oliver Weigel, Mitautor der Neuen Leipzig Charta und Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung München, einen richtungsweisenden Impuls zur Aktualität und Bedeutung des Dokuments für eine gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung.
Im anschließenden Realitätscheck Neue Leipzig Charta wurde gemeinsam mit Vorwärtsdenker:innen eine Zwischenbilanz nach fünf Jahren gezogen. Dabei ging es um die Frage, welche Rolle die Kreativwirtschaft hier einnimmt, wie die branchenübergreifende Zusammenarbeit gelingt und welche Brücken es brauch.
Bundesweite Beste-Praxis-Beispiele boten in konzentrierten Runden Einblicke in ihre jeweiligen Realitäten und Visionen für die Entwicklung von Bestandsflächen. Trotz der Vielfalt der Herausforderungen wie der Gentrifizierung, Beteiligungsprozessen, Finanzierungsmodellen und der Integrierung nachhaltiger Bauweisen zeigten zahlreiche Projekte, dass es geht.
Bevor es zum Launch der Kreativorte Sachsen kam, thematisierte das letzte Konferenzpodium wichtige Fragen zu Finanzierungsstrategien, Geschäftsmodellen und Fördermöglichkeiten, die für Akteur:innen aus der Praxis entscheidend sind. Beleuchtet wurden unterschiedliche Finanzierungsmodelle je nach Finanzvolumen, Sicherheiten, zeitlicher Perspektive und angestrebtem Beteiligungsgrad.
© Fotos: Falk Wenzel
Launch Kreativorte Sachsen – Eine Bühne für kreative Freiräume
Mit dem Launch der Plattform Kreativorte Sachsen erhalten kreative Orte in Sachsen erstmals eine gebündelte digitale Sichtbarkeit. Ziel ist es, Netzwerke zu stärken, Synergien zu fördern und den vielfältigen Kultur- und Kreativorten im ländlichen wie urbanen Raum eine Stimme zu geben.
Die Vorstellung des Projekts wurde von einer hochkarätig besetzten Runde begleitet:
- Thomas Kralinski, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz
- Julia Paaß, Netzwerk Zukunftsorte
- Betreiber:innen von Kreativorten in Sachsen:
- Torsten Haubold und Helena Fernandino, Heymannbaude in Gohrisch
- Tommy Kotzur und Tobias Winkler, Kulturhaus Klackx in Niederlungwitz
Kreativorte sind weit mehr als nur Arbeitsräume: Sie sind Treffpunkte, Labore für gesellschaftliche Innovation und Impulsgeber für strukturellen Wandel. Mit der neuen Webseite entsteht ein lebendiges Netzwerk, das den Austausch zwischen den Betreiber:innen stärkt, Sichtbarkeit schafft und langfristig zur nachhaltigen Entwicklung des ländlichen und urbanen Raums in Sachsen beiträgt.
Netzwerkabend – Begegnung auf Augenhöhe
Direkt im Anschluss an den Launch luden wir zu einem Netzwerkabend ein – ein lockerer Ausklang, bei dem der Austausch in entspannter Atmosphäre fortgesetzt wurde. Auch Staatssekretär Kralinski blieb lange vor Ort und nutzte die Gelegenheit, um sich mit Betreiber:innen kreativer Orte persönlich auszutauschen.
Werkstätten für die Praxis
Am zweiten Konferenztag stand das gemeinsame Arbeiten im Fokus. In konzentrierten Werkstatt-Runden wurde über das weitere Praxisvorgehen diskutiert – etwa zur Aktivierung von Leerstand, zur Stärkung lokaler Netzwerke oder zu strategischen Allianzen mit Verwaltung und Politik. Im Mittelpunkt standen Themen wie kooperative Standortentwicklung, Fragen der Verstetigung kreativer Initiativen und der Wissenstransfer zwischen urbanen und ländlichen Räumen. Ziel war es, konkrete Schritte zu entwickeln, die über die Konferenz hinaus Wirkung entfalten.