Das überwiegend leerstehende Objekt im Riesaer Norden wurde 1910  als “Rittergutsneubau für die Baumwollspinnerei Riesa AG, Rittergut Gröba bei Riesa” von Martin Hammitzsch entworfen, der auch die Yenidze in Dresden gebaut hat. Aufgrund seiner Baustruktur und der günstigen Lage in der Nähe der Berufsakademie Riesa eignet sich das Baudenkmal in besonderem Maße für die Nachnutzung durch unterschiedliche Institutionen, kleine Unternehmen und Netzwerke vor Ort. 

KREATIVES SACHSEN ist beauftragt, Strategien für eine langfristige Nachnutzung des Areals zu entwickeln, die im Gebäudeensemble an der Rittergutstraße bereits im Ausbauprozess als Lern- und Kooperationsort zwischen Handwerk, Studium und Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft ermöglichen.

Nachdem erste Vorgespräche mit Eigentümer, Stadtverwaltung und interessierten Institutionen zu den Rahmenbedingungen und Nutzungsmöglichkeiten geführt wurden, hat KREATIVES SACHSEN im September 2021 einen Beteiligungsworkshop für Teilnehmer:innen aus den angestrebten Zielgruppen initiiert. Gemeinsam mit dem Leipziger Büro Octagon wurden im Rahmen einer Ganztagsveranstaltung Bedarfe, Ideen und Organisationsformen erfasst, die für die weitere Entwicklung des Objekts entscheidend sind.  

Die Ergebnisse wurden in einer Dokumentation und einem Nutzungskonzept zusammengefasst, das nun mit den interessierten Akteuren vor Ort weiterentwickelt wird und in der Umsetzung baulicher und organisationsbildender Maßnahmen münden soll. 

KREATIVES SACHSEN brachte mit dem Projekt RaumKomplizen bereits in anderen sächsischen Städten brachliegende Immobilien und potenzielle Nutzer zusammen. “Die frühzeitige Einbindung zukünftiger Mieter und Rauminteressenten ermöglicht eine Perspektive für Objekte, deren Entwicklung aufgrund des hohen Investitionsbedarfs gerade für kleine Kommunen oft nur schwer zu realisieren ist. Werden die Eigentümer und Nutzer in einem Beteiligungsprozess zu Raumkomplizen, kann es gelingen, nachhaltige Prozesse anzustoßen und geschichtsträchtige Orte zu erhalten.” sagt Claudia Muntschick von KREATIVES SACHSEN.